Filmprogramm |
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Ägypten | Algerien | Irak | Jordanien | Libanon | Libyen | Marokko | Palästina | Sudan | Syrien | Tunesien | VAE | |||
Sektionen: Arabische Welten | Shubbak - Fenster zur islamischen Welt | Wettbewerb | Kurzfilmprogramme |
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ÄGYPTEN
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Decor Maha (Horeya Farghalli), eine erfolgreiche
Filmdesignerin, arbeitet zusammen mit ihrem Mann Sherif (Khaled Abol
Naga) erstmals an einer kommerziellen
Produktion. Zunehmend frustriert vom mangelnden künstlerischen Anspruch
und aufgerieben zwischen Anspruch und Wirklichkeit beginnt Maha, sich
immer mehr mit der Hauptfigur des Films, einer unglücklich verheirateten
Kunstlehrerin, zu identifizieren und ihre eigene Realität in Frage
zu stellen. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen
immer weiter, bis Maha beide Welten irgendwann nicht mehr unterscheiden
kann und sich schließlich gezwungen sieht, eine Entscheidung zu
treffen. Abdallas vielschichtiges Drama ist eine Hommage an die starken
Frauenfiguren des klassischen ägyptischen Kinos und eine originelle
Reflexion gesellschaftlicher Umstände. |
So 04.10., 19.00 h Mi 07.10., 22.15 h |
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ALGERIEN | |||
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Let them come | Maintenant, ils peuvent venir Algerien, Ende der 1980er Jahre: Zwei Jahrzehnte nach Erlangung der
Unabhängigkeit
werden die Zeichen bitterer Ernüchterung und gesellschaftlichen Kollapses
immer deutlicher. |
Mi 07.10., 20.30 h WETTBEWERB |
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Madame Courage Omar,
ein labiler und einsamer Teenager, lebt in einem Slum am Stadtrand der algerischen
Hafenstadt Mostaganem. Er ist süchtig nach Artane, einem Psychopharmakon,
das „Madame Courage“ genannt wird und unter algerischen Jugendlichen
für seine ekstatische Wirkung beliebt ist, da es ein Gefühl von Unbesiegbarkeit
empfinden lässt. Omar hat sich auf den Straßenraub spezialisiert.
Als er eines Morgens in die Innenstadt geht, um seinen gewöhnlichen Diebstahlaktivitäten
nachzugehen, ist seine erste Beute eine junge Frau namens Selma, die gerade mit
ihren Freundinnen spazieren geht und unverkennbar eine goldene Halskette trägt.
Während er seinen Diebstahl begeht, treffen sich ihre Augen und Selmas Blick
lässt ihn nicht mehr los… |
Do 08.10., 20.00 h WETTBEWERB |
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The Story of Judas | Histoire de Judas Ein Mann
besteigt einen kargen Gipfel. Es ist Judas, der Jesus abholt, um ihn, scherzend
und schnaufend, auf seinem Rücken den Berg hinunterzutragen. Nachdem
Jesus im Fluss gebadet und an einer Henna-Zeremonie teilgenommen hat, bricht
er nach Jerusalem auf. Judas sorgt sich um die Sicherheit seines Freundes, denn
der römischen Besatzungsmacht gilt der Prophet als Aufständischer.
Der Wind rauscht in den Palmen, die Felsformationen der Wüstenlandschaft
sind atemberaubend schön fotografiert. Rabah Ameur-Zaïmeches Bearbeitung
des vielfach interpretierten biblischen Stoffes setzt eigene Akzente. Die Beziehung
der beiden Männer ist innig, keine Spur von Verrat. Judas wird hier genauso
wie Jesus zum Opfer von Machtspielen der Römer, des Hohepriesters und der
Pharisäer. Auch als der von Kopfschmerzen geplagte Pontius Pilatus einen
Unschuldigen zum Tode verurteilt, der beim Eintreten für die Freiheit Worte
statt Waffen einsetzt, bleibt die Tonlage dieses Historienfilms sanft und leise.
Umso hörbarer ist dadurch sein Widerhall in der Gegenwart. |
Di 06.10., 18.30 h Sa 10.10., 16.30 h |
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Zanj Revolution |Thawra Zanj Ibn Battuta ist Journalist einer algerischen Tageszeitung und muss
nach Beirut
reisen. Von dort aus möchte er weiter ins Delta von Euphrat und Tigris,
entlang der Spuren einer zwölfhundert Jahre alten Revolution: die der
Zandsch, der Kalifatssklaven der Abbasiden. Doch das ist nur ein Pfad von
vielen, die sich durch den Film ziehen. Regisseur Tariq Teguia lässt seinen
Protagonisten im Laufe der eindrucksvoll geschilderten Reise sein Ziel immer
mehr vor Augen verlieren. In Beirut trifft er zum Beispiel auf Nahla, einer Palästinenserin
, deren Familie während des libanesischen Bürgerkriegs nach Griechenland
floh. Oder auf Mr. Prince, einem selbstherrlichen US-Kapitalisten, der im Irak
das große Geld gemacht hat. Teguia erzählt seine kraftvolle Geschichte
in einer Ästhetik zwischen Fabelfilm, Polittraktat, philosophischem Versuch
und Brecht’schem Theater. Ein eindringlicher filmischer Kommentar zum Wesen
des Fundamentalismus und zur komplexen Identitätsfindung in der arabischen
Welt. |
Sa 03.10., 22.15 h |
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Abd El Kader Es gibt Geschichten, die mehr als nur Geschichten sind. Es gibt vergangene Zeiten, die uns näher sind als das Gestern. Es gibt Namen, die viel mehr hervorrufen, als die Geschichte eines Mannes. Die Geschichte beginnt im 19. Jahrhundert in Algerien … und dauert aber bis heute an. Der Film behandelt das Leben eines Mannes namens Abd El Kader al-Dschaza'iri - Vater der algerischen Nation, Freiheitskämpfer und Gelehrter. |
Sa 10.10., 14.30 h Kupferbau HS 23 |
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Fadhma N’Soumer Fadhma, ein schönes eigensinniges Mädchen mit
starker Persönlichkeit,
scheint von klein auf eine Mission zu haben. Immer wieder bricht sie
die archaischen strengen Regeln der kabylischen Gesellschaft des 19.
Jahrhunderts und wird zunächst zur spirituellen Autorität.
Später wird ihr soziale und militärische Macht verliehen und
somit führt sie den Widerstand gegen die französischen Besatzer
der Kabylei. |
Sa 10.10., 12.15 h |
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L’oranais | El Wahrani Während des Unabhängigkeitskriegs 1954 bis 1962 beginnt
im Oraner Bergland an der Westküste Algeriens die Geschichte der
Freundschaft von Djaffar, dem „Mann aus Oran“ und Hamid.
Die beiden kämpfen gegen die Franzosen und werden von seinen Mitbürgern
als Helden bewundert. Mit seinen Freunden und Mitkämpfenden feiert
Djaffar die neu errungene Freiheit. Sie haben Träume, die bis
zum Himmel ragen. Umso tiefer ist der Fall zurück auf den Boden
der Tatsachen. Zerfressen von Korruption, der Suche nach der eigenen
Identität und der Verzerrung der Wahrheit, zerfallen ihre Wünsche.
Salem thematisiert - mit bemerkenswerter Klarheit und Überzeugung
- politische Korruption, die Verzerrung historischer Fakten und aus
Arroganz entstandene Frustrationen und Machtgier. |
Mo 05.10., 20.15 h Eintritt frei! |
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IRAK | |||
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Memories on Stone| Bîranînen li ser kevirî In der
Zeit nach dem Sturz Saddam Husseins beschließen die beiden
Jugendfreunde Hussein und Alan, einen Film u¨ber Anfal zu drehen,
den Genozid des irakischen Regimes gegen die kurdische Bevölkerung
im Nordirak. So dramatisch sein Thema, so friedlich will der Film sein.
Nur ist das Filmemachen im Nachkriegskurdistan kein einfaches Spiel,
und die schwierigste Aufgabe scheint das Finden der weiblichen Hauptdarstellerin
zu werden. Bis Sinur auftaucht: jung, schön, liebenswürdig
und vom Projekt vollkommen begeistert. Sinur wäre mit Begeisterung
dabei, sie kann aber nicht alleine entscheiden. Ihr Cousin Hiwar und
sein Vater, Onkel Hamid, haben das Schicksal der jungen Frau in der Hand.
Shawkat Amin Korki (Kick Off) erzählt seinen neuen Spielfilm liebevoll
noch vor den ju¨ngsten Bedrohungen und Angriffen im kurdischen Gebiet
Iraks, wo man die Hoffnung hatte, es wu¨rden endlich friedlichere
Zeiten kommen.
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Mi 07.10., 19.30 h Sa 10.10., 18.30 h |
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Letter to the King Eine Gruppe
von Flüchtlingen auf einer Tagesexkursion nach Oslo. Jeder
der fünf Protagonisten hat einen eigenen Plan für den Tag: Ein junger
Mann besucht, kurz vor seiner Abschiebung, seinen ehemaligen Arbeitgeber
um sein schwarz verdientes Geld einzufordern. Ein Kampfsportspezialist sucht
nach Arbeit. Eine junge Frau wird von ihrer Vergangenheit eingeholt und
sucht Vergeltung. Ein alter Mann mit Namen Mirza arbeitet an einem Brief
an den König um seinen letzten Wunsch bewilligt zu bekommen. Zaman
beweist mit wunderschönen Bildern abermals, dass er ein Geschichtenerzähler
mit erstaunlicher Beobachtungsgabe und einer der talentiertesten aufstrebenden
Filmemacher weltweit ist. |
Do 08.10., 18.30 h WETTBEWERB |
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The Silence of the Shepherd | Samt al rai Ein kleines, staubiges Dörfchen
im Süden Iraks, 1987, während
der Herrschaft Saddam Husseins: Die 13-jährige Zahra geht los, um Wasser
aus einem Fluss zu schöpfen, doch seltsamerweise kehrt sie nicht mehr zurück.
Am selben Tag verschwindet auch der junge Saoud – er hat sich in die Stadt
aufgemacht, um seinen Einberufungsbescheid von der Armee anzufechten. Niemand
weiß etwas und so kochen in dem Dorf schnell die Gerüchte hoch: Sind
Zahra und Saoud etwa gemeinsam weggelaufen? In einer Welt, in der an alten Traditionen
und am Patriarchat festgehalten wird, würde es für den Vater des Mädchens
eine Schande bedeuten, die schlimmer wiegt als der Tod. An dem besagten Tag hat
der Hirte Saber aber auch etwas Grausames beobachtet. Eine dunkle Ahnung bezüglich
der Vermissten breitet sich aus, doch der Hirte schweigt… |
Di 06.10., 20.00 h WETTBEWERB |
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In the Sands of Babylon 1991. Die irakische Armee zieht
sich aus Kuwait zurück. Ibrahim, ein irakischer
Soldat, flieht aus dem Golfstaat, sein gefährlicher Weg nach Hause führt
ihn durch die südliche Wüste Iraks, dem Niemandsland zwischen Saddam
Husseins Regime und den US-amerikanischen Interventionstruppen. Als er von der
republikanischen Garde festgenommen wird, landet er – des Landesverrats
verdächtig – in den berüchtigten Kerkern Saddams. Ibrahims Schicksal
scheint besiegelt zu sein, doch außerhalb der Gefängnismauern fängt
das irakische Volk an aufzubegehren. |
Di 06.10., 20.30 h |
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Iraqi Odyssey In seinem Dokumentarfilm erzählt der schweizerisch-irakische
Regisseur Samir die Geschichte des Irak seit dem Ende der Kolonialzeit. Dazu
verfolgt
er die Lebensläufe seiner eigenen Großfamilie, die sich im Lauf
der letzten 50 Jahre – getrieben von den dramatischen politischen Entwicklungen
in der Region – nach und nach über die ganze Welt verstreut hat.
Wir erleben die ottomanische Ära, die Jahre des britischen Völkerbund-Mandats,
die Hoffnungen auf Unabhängigkeit, die Machtübernahme der Baath-Partei
und die Radikalisierung unter Saddam Hussein sowie die Mitverantwortung des
Westens für den Zusammenbruch weiter Teile dieser Welt. |
Sa 03.10., 20.15 h Auftakt Fokus Irak |
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Al-Ahwar | Marschland Kassem Hawal drehte 1975 diesen
Dokumentarfilm über die Landschaft seiner
Kindheit, dem Marschland im Süden des Irak, einem Gebiet von Sümpfen,
Flussarmen und einer einzigartige Kulturlandschaft an Euphrat und Tigris, der
allgemein als Garten Eden und Wiege der westlichen Zivilisation gilt. Der Film
gehört zu den Klassikern des irakischen Kinos und zeigt den paradiesischen
Landstrich der mesopotamischen Sümpfe noch vor der Vertrocknung. Das Regime
Saddam Husseins, ließ die einmalige Landschaft zu einer unfruchtbaren,
wüstenähnlichen Region mit salzverkrusteten Böden degenerieren. |
Do 08.10., 20.30 h |
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Broken Record Die Suche nach einem Lied, das ihre Mutter ihr immer wieder vorgesungen hatte, bringt die irakisch-libanesische Filmemacherin Parine Jaddo, die ein kosmopolitisches Leben zwischen verschiedenen Ländern und Kulturen führt, auf eine Recherche nach Kirkuk. Dorthin, wo die Wurzeln der einst großbürgerlich-intellektuellen Familie liegen. Jaddos Mutter hatte das turkmenische Lied in den 1960er Jahren mit ihren Brüdern aufgenommen. Zwischen Kirkuk und Baghdad taucht die Regisseurin in eine irakische Vergangenheit ein, die reich an Musik der vielen verschiedenen Volksgruppen ist, von der es aber kaum mehr hörbare Zeugnisse gibt. Der Kummer über verschollene Memorabilien ist Auslöser für die hintersinnige Betrachtung eines ehemals multireligiösen, ethnisch vielfältigen und großzügigen gesellschaftlichen Miteinanders in dieser nordirakischen Region. |
Sa 10.10., 12.15 h Kupferbau HS 24 |
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NouN Der Kurzfilm „NouN“ zeigt das Schicksal von Christen, die im Irak von der Terrormiliz Islamischer Staat verfolgt werden: Familien auf der Flucht, Kinder ohne Eltern, nervlich belastete Menschen in Flüchtlingslagern. |
Sa 10.10., 16.15 h Kupferbau HS 23 |
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Irakische Kurzfilme Das Arabische Filmfestival präsentieret eine Auswahl irakischer Kurzfilme, die 2013 und 2015 im Rahmen zweier Workshops des Iraqi Independent Film Centres Bagdad, unter der Leitung von Mohamed Al-Daradji, und der Produktionsfirma Human Film, die sich für Filme mit sozialem Gewissen einsetzt, entstanden sind. Gift of my father | Hadiatt Abi Der Waisenjunge Hamoudi aus dem Irak erinnert sich, wie er seine Eltern verlor: Es ist eine ganz normale Fahrt im Auto. Vater und Mutter sitzen vorn, er sitzt hinten. Der Film geht auf einen realen Zwischenfall 2007 zurück, bei dem Mitarbeiter der privaten US-Sicherheitsfirma Blackwater in Bagdad 17 Zivilisten erschossen. Die US-amerikanische Justiz tat sich mit der Aufarbeitung schwer. Erst sieben Jahre später – nach energischen Protesten aus der arabischen Welt – kam es zu einigen Verurteilungen. Der Film gewann den Gläsernen Bären für den besten Kurzfilm. Kingdom of Garbage | Namlakat al Nifayyat Zahraa, ein Flüchtlingsmädchen
aus dem Nordirak, träumt
davon zur Schule zu gehen. Stattdessen muss sie zusammen mit ihrem Zwillingsbruder
Hassan eine Mülldeponie auf Brauchbares durchforsten und gegen andere
Lumpensammler kämpfen. Als Zahraas Abkommen mit dem selbsternannten “Müllkönig” schief
geht, werden die Zwillinge auf eine harte Probe gestellt. Children of God | Atfal Allah Ein Junge wettet sein wertvollstes Eigentum –einige Fußballposters– auf den Sieg der Mädchenmannschaft bei einem Mädchen-gegen-Jungs Fußballspiel um seinen Schwarm für sich zu gewinnen, die Torhüterin. Fipresci Preis für den besten arabischen Kurzfilm beim Dubai Filmfestival 2013. Nesma’s Birds | Toyour Nesma Seit ihr Vater gestorben
ist, steht Nesma mit der Welt zerstritten. Sie flüchtet auf die
Dachterrasse um geheim die Tauben ihres Vaters zu versorgen. Ohne dass
ihre Mutter es weiß und in ständigem
Zwist mit dem Nachbarsjungen. |
So 04.10., 22.15 h Do 08.10., 20.30 h |
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JORDANIEN | |||
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Theeb Theeb heißt Wolf und ist der Name eines
aufgeweckten und neugierigen Beduinenjungen, der seinem älteren
Bruder folgt, als dieser im Jahr 1916 mit einem britischen Offizier zu
einer heiklen Begleitermission
in die Wüste aufbricht. In den verschlungenen Tälern des Wadi
Rum machen Wetter, Wegelagerer und Revolutionäre den beschwerlichen
Ritt zur existenziellen Herausforderung und zwingen Theeb schließlich,
mehr über sich hinauszuwachsen, als ihm lieb ist. Eine ebenso imposante
wie packende Coming-of-Age-Geschichte in der jordanischen Wüste. |
Fr 02.10., 20.00 h Mo 05.10., 20.30 h ERÖFFNUNGSFILM |
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LIBANON | |||
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Al-Wadi | The Valley Im libanesischen Bekaa-Tal wird ein Mann, der bei einem Autounfall sein
Gedächtnis
verloren hat und umherirrt, von den Bewohnern einer Farm aufgenommen, die auf
einem streng bewachten Gelände in einem geheimen Labor Drogen herstellen.
Die Anwesenheit des namenlosen Fremden hat Folgen für die klandestine Gemeinschaft.
In der Enge des Hauses nehmen die Spannungen zu. Die Identität des Mannes
ohne Vergangenheit steht zunehmend in Frage, Zweifel an seiner Amnesie kommen
auf. Ist er Arzt oder Mechaniker, ein Engel oder ein Spion? Mit kraftvollem Soundtrack
und Bildern von großer Intensität zeigt der Film melancholische Existenzen
am Vorabend der Apokalypse. Neben Radio-Nachrichten zu aktuellen politischen
Krisen räumt er Poesie, Malerei und einem Liebeslied großen Platz
ein und befragt so den Status der Kunst in Zeiten von Terror und Krieg – hier
und heute. |
Mo 05.10., 18.30 h WETTBEWERB |
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In this Land Lay Graves of Mine | Li koubouron fi hazihi
al ard 2009
verkauft Regisseurin Reine Mitri ihr Grundstück in einem christlichen
Dorf an einem Muslim. Dies führt dazu, dass sie sich mit den gegenwärtigen
territorialen und demographischen Begebenheiten der unterschiedlichen
Bevölkerungsgruppen im Libanon auseinander setzt, wo die Ängste
die im Bürgerkrieg durch Massaker und Vertreibungen entstandene
Traumata endlos fortsetzen. Seit 1990 haben Ver- und Ankäufe von
Ländereien das zu Ende vollbracht, was der Krieg nicht zu Stande
brachte: die Auflösung der konfessionsgebundenen Enklaven des Landes.
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Do 08.10., 19.30 h |
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We cannot go there, my dear Der Krieg in Syrien hat mittlerweile
vier Millionen Menschen zu Flüchtlingen
gemacht – unter ihnen auch zahlreiche Palästinenser, die nun bereits
zum zweiten Mal ihr zu Hause verloren haben. Allein aus dem palästinensischen
Flüchtlingslager Yarmouk bei Damaskus, das von Regierungstruppen und dem
IS belagert wird, flohen in den letzten Jahren mehr als 100.000 Menschen nach
Jordanien, in den Libanon und nach Europa. In diesem bewegenden Dokumentarfilm
hält die Filmemacherin die persönlichen Schicksale, aber auch die
Hoffnungen und Träume von Flüchtlingen fest. Eindrucksvoll zeichnet
der Film die Fluchtgeschichten von verschiedenen Familien aus Yarmouk nach
und gibt den Schicksalen
der Flüchtlinge ein Gesicht. Zentrales Thema des Films sind die vielschichtigen
Identitäten der Flüchtlinge, die durch die Erfahrung der doppelten
Vertreibung im wahrsten Sinne heimatlos geworden sind, gleichwohl aber nicht
die Hoffnung auf eine bessere Zukunft verloren haben. |
Sa 10.10., 13.15 h |
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LIBYEN | |||
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Kurzfilmprogramm aus Libyen Das Arabische Filmfestival präsentiert eine Reihe von Kurzfilmen aus Libyen, die von 2012 bis 2015 im Rahmen mehrerer Filmworkshops des Scottish Documentary Institute (SDI) – organisiert vom British Council – entstanden sind. Die Filme dokumentieren den Abstieg Libyens von der Post-Revolution zum Bürgerkrieg und geben einen Eindruck vom Leben der Menschen, die versuchen in einer chaotischen Welt Normalität zu finden. Das Kurzfilmprogramm besteht aus den Filmen
folgender Workshops: Tripoli Stories (2012) Graffiti Tripolis.Granny’s
Flags Benghazi Stories (2012) Poet of the Sea The Salesman The
Driving Lesson Land
of Men The Sandwich Maker The
Mosque The Runner Libyan Stories (2015) Mission
Impossible Dead End Drifting |
Fr 09.10., 18.00 h |
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MAROKKO | |||
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The Narrow Frame of Midnight | Itar el-layl Das Waisenkind
Aïcha streift durch die Wälder Zentral-Marokkos. Sie
stammt aus einem Dorf an den Hängen des Atlas-Gebirges und wurde an den
Kleinkriminellen Abbas verkauft, der mit ihr und seiner streitbaren Freundin
Nadia auf dem Weg zu Menschenhändlern aus Europa ist. Unterwegs treffen
die drei auf Zacaria, einen marokkanisch-irakischen Schriftsteller, der alles,
auch seine leidenschaftliche Beziehung zu der Lehrerin Judith, zurück gelassen
hat, um seinen verschollenen Bruder zu finden. Seine Suche führt ihn erst
quer durch Marokko, dann bis nach Istanbul, auf die Hochebenen Kurdistans und
weiter Richtung Irak. |
Mi 07.10., 20.00 h WETTBEWERB |
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Much Loved | Zine li Fik Wenn es
Nacht wird in Marrakesch, gehört die Stadt Noha, Soukaina
und Randa. Zumindest treten die drei Prostituierten so auf - sie haben
eine große Klappe und ein derartiges Repertoire an Vokabeln und
Themen, dass es manchmal sogar Said zu viel wird, der die drei durch
die Straßen von Marrakesch fährt, von einer Party zur nächsten,
in Hotels, irgendwann nach Hause, wenn der Morgen graut. Nabil Ayouch
sieht diesen drei Frauen dabei zu, wie sie sich durchschlagen, sich wieder
aufrichten, wenn die Freier - meist sind es scheinheilige Saudis, manchmal
herablassende Europäer - sie erniedrigt haben, wie sie sich kleine
Freiräume schaffen, vom Heiraten träumen. Ein Portrait dieser
Nachtgestalten ohne jede romantische Verklärung, die sich mit ihrer
Chancenlosigkeit arrangiert haben.
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Mo 05.10., 22.15 h |
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L’orchestre des aveugles | Jok L’amyen In den ersten Jahren des Königreichs Hassan II. leitet Houcine ein Volksmusikorchester und ist stolzer Vater von Mimou, einem siebenjährigen Jungen. Houcine lebt mit seiner Familie im Familienhaus seiner Frau Halima, wo eine bunte Gesellschaft nach dem Rhythmus des Orchesters und der traditionellen Tänzerinnen lebt. Es ist ein besonderes Orchester, denn die männlichen Musiker müssen sich als Blinde ausgeben, um auf den Frauenfesten konservativer Familien spielen zu dürfen. Der kleine Mimou hat sich indes in Chama verliebt, dem Hausmädchen der Nachbarn und seinem Vater versprochen Klassenbester zu sein… |
So 04.10., 20.15 h
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Rif 58-59. Briser le silence | Rif
58-59. Das Schweigen brechen 1958-1959 lehnten sich die Bewohner des Rif-Gebirges im Norden Marokkos
gegen den – nach der Unabhängigkeit von Spanien und Frankreich 1956
entstandenen – neuen marokkanischen Staat auf. Seine zentralistischen Bestrebungen
zerstörten die politische und sozio-ökonomische Struktur der Rifregion.
Mehr als 50 Jahre lang haben die Rifbewohner in Angst gelebt, ihr Anliegen war
in der marokkanischen Gesellschaft lange ein Tabu. Die von König Mohamed
VI. eingesetzte unabhängige nationale Kommission für Gleichheit und
Versöhnung befasst sich seit 2004 mit der Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen
aus der Regierungszeit seines Vaters Hassan II. Doch die Wunden sitzen tief im
kollektiven und individuellen Gedächtnis der Rifkabylen. Eine hochinteressante
Dokumentation zu einem hierzulande kaum bekannten Teil der marokkanischen Geschichte. |
Do 08.10., 18.00 h Sa 10.10., 17.00 h |
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The Desert Fish | Hout Essahra In der Wüste im südlichen Marokko. Der Sohn möchte Fischer werden und träumt vom Meer. Der Vater ist Totengräber und versteht nicht, warum sein Sohn das Land verlassen will. Die kranke Mutter möchte, dass ihre Familie glücklich ist. Eine Geschichte über einen Vater und seinen Sohn, die sich trennen müssen, um wieder zueinander zu finden, in großartigen Bildern aus der Sahara. |
So 04.10., 22.15 h Sa 10.10., 16.30 h |
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PALÄSTINA | |||
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Love, Theft and other Entaglements | Al-Hob wa Al-Sariqa wa Mashakel
Ukhra Tagedieb, heimlicher Liebhaber, Kleinkrimineller – Mousa hat viele
Qualitäten. Der im Flüchtlingscamp lebende Palästinenser
pfeift auf die von seinem Vater mühsam erworbene Erlaubnis, legal
in Jerusalems arbeiten zu dürfen. Lieber verdient sich Mousa sein
Geld mit dem Stehlen israelischer Autos, die er an palästinensische
Hehler verkauft. In seiner Freizeit pflegt der sympathische Tagedieb
ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau. Noch komplizierter
wird Mousas Leben, als er ausgerechnet ein Auto der palästinensischen
Milizen klaut und eine brisante Entdeckung macht. Durch sie wird der
Mann, der sich eigentlich aus der Politik heraushalten will, plötzlich
für alle Seiten interessant... |
Mo 05.10., 20.00 h WETTBEWERB
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Villa Touma Die Waise Badia
darf an ihrem achtzehnten Geburtstag endlich das Heim verlassen und zu
ihren drei Tanten ziehen. Doch was sie vorfindet,
als sie die Tür in ihr neues Zuhause öffnet, ist eine Welt,
die sich seit den 1950er Jahren nicht mehr verändert hart. Die
drei jungfräulichen Schwestern Juliette, Violet und Antoinette
sind die letzten Exemplare ihrer Art: aristokratische Christeninnen.
Sie sind sich einig, dass Badia noch viel lernen muss, bevor sie das
ganze Haus und ihre Lebensvorstellung auf den Kopf stellt. Die Tanten
versuchen die Heirat des Mädchens mit einem gutsituierten Christen
aus der stetig schrumpfenden Community zu arrangieren. Doch Badia verliebt
sich in einen Freiheitskämpfer und das Unheil nimmt seinen Lauf. |
Sa 03.10., 20.00 h Sa 10.10., 17.00 h |
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The Wanted 18 | Al Matlouboun 18 "Diese Kühe sind eine Gefahr für die nationale Sicherheit des
Staates Israel." |
Mi 07.10., 18.00 h Sa 10.10., 12.00 h
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Letters from Al Yarmouk | Rasael men
Al Yarmouk Im April 2015 bezeichnete
der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge die Situation
im palästinensischen Flüchtlingslager Al Yarmouk in Syrien als „mehr
als unmenschlich“. Was kann ein Regisseur angesichts solcher Realität
machen? Masharawi nimmt Kontakt mit dem jungen Fotografen Niraz Saeed auf, der
in diesem Lager lebt und mit seinen Bildern und Nachrichten täglich um Hilfe
fleht. Seine Bilder sind die einzige Beruhigung für Niraz‘ Verlobte,
die in Deutschland auf ihn wartet – nicht wissend, ob sie ihn je wiedersehen
wird. Masharawi hält in seinem Film Botschaften fest während der dramatischen
Belagerung Al Yarmouks, in einem Moment extremer Komplexität: Botschaften,
die nach Leben lechzen im Angesicht des Todes, Momente der Liebe in Kriegszeiten.
Und die Frage nach Heimat und Exil am Rande des Abgrunds. |
So 04.10., 18.00 h |
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SUDAN | |||
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Beats of the Antonov Mitten
im Krieg feiern die Menschen. Sie tanzen und singen, bauen mit provisorischen
Mitteln traditionelle Instrumente. Sie entdecken ihre kulturelle Identität
wieder. Für Regisseur Hajooj Kuka ist sie der Kern der Konflikte,
die seine Heimat Sudan seit der Unabhängigkeit 1956 erschüttern: |
Mi 07.10., 18.30 h
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SYRIEN | |||
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Queens of Syria | Malikat Syria Während der Krieg in Syrien tobt und Hunderttausende fliehen, trifft sich eine Gruppe syrischer Frauen, die vor dem Krieg nach Jordanien geflüchtet sind, um die Aufführung „Die Troerinnen“ vorzubereiten, der Tragödie von Euripides. Obwohl sie mehr als zweitausend Jahre von Euripides Zeiten trennen, so spiegeln Entwurzelung, Versklavung und schmerzlicher Verlust der fiktiven Königinnen der Antike das moderne Leiden dieser normalen und dennoch außergewöhnlichen Frauen wider. Der Film gewann den Black Pearl Award in Abu Dhabi 2014 |
Di 06.10., 18.00 h Sa 10.10., 15.15 h
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Kurzfilmprogramm
aus Syrien Bidayyat for Audiovisual Arts ist eine syrische Non-Profit-Organisation, die 2013 ins Leben gerufen wurde, um Dokumentar-, Kurz- und experimentelle Filme zu produzieren sowie professionelle Dokumentarfilmkurse zu organisieren, um den syrischen Filmemachern die Möglichkeit anzubieten - trotz Bombardements, Zerstörung und Tod- vor und hinter der Kamera zu stehen um das Leben der Syrer zu dokumentieren, Geschichten abseits der großen Nachrichtenagenturen. 9 ½ A day and a button A home on a rainbow Being Good so far 2 Blue Frontline Siege The Lady with the blue scarf |
Fr 09.10., 20.30 h |
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TUNESIEN | |||
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Horra | Libre Karim, ein junger Mann aus einer wohlhabenden Familie, trifft seine Mutter, mit der er eine angespannte Beziehung hat, anlässlich des Todes seines Vaters. Als militante Kommunistin beschließt diese, ihre alten Freundschaften wieder aufleben zu lassen – zum großen Missfallen ihres Sohnes, der das für pure Nostalgie hält. Inmitten dieser Turbulenzen entdeckt Karim, der bereits verlobt ist, dass er sich von einer reiferen Frau angezogen fühlt, die Opfer häuslicher Gewalt ist, und geht mit ihr eine Liaison ein. Diese wird den Alltag des jungen Mannes ebenso radikal verändern wie seine Sicht auf das Leben. |
Fr 09.10., 19.30 h Sa 10.10., 18.30 h |
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VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE | |||
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Dolphins | Dalafeen Saouds Eltern sind geschieden und tun sich schwer in ihrer Beziehung
mit dem jugendlichen Sohn. Fadel, der Vater, ist Krankenwagenfahrer und
hat lange nichts mehr von sich hören lassen. Als Kawthar, Saouds
Mutter, den Sohn nach einem Streit aus dem Haus wirft, holt sich Saoud
Hilfe bei seinem Vater und streift mit seinem Freund Hilal auf einem
Motorrad von Strand zu Strand umher. |
Fr 09.10., 18.30 h WETTBEWERB |
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Sektionen: Arabische Welten | Shubbak - Fenster zur islamischen Welt | Wettbewerb | Kurzfilmprogramme |