Filmprogramm


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  ARABISCHE WELTEN
 

Ali im Paradies
Ein Dokumentarfilm von Viola Shafik
Ägypten/Deutschland 2011, 92 Min., OF (Deutsch, Französisch, Arabisch) engl. UT

Für seinen antirassistischen Film Angst essen Seele auf (1973) hat Rainer Werner Fassbinder internationale Anerkennung bekommen. Der Protagonist des Films, ein arabischer Gastarbeiter, wurde von dem Marokkaner El Hedi Ben Salem M’barek Mohammed Mustafa, Fassbinders damaligem Geliebten, gespielt. Während sich der Film selbst mutig mit dem Rassismus der Nachkriegs-BRD auseinandersetzt, scheinen seine Macher und Macherinnen dem realen Mann eine gewisse Gleichgültigkeit entgegen zu bringen, sie fantasieren sich ihren eigenen Salem. Anhand von Interviews und Archivbildern legt Viola Shafik in Ali im Paradies die Imagination El Hedi Ben Salem durch die Fassbinder-Gruppe frei. Ein Bild, das viele von ihnen bis heute nicht revidiert haben.
Ali im Paradies spürt auf höchst originelle Weise dem Schicksal des maghrebinischen Schauspielers El-Hedi Ben Salem in Deutschland und Nordafrika nach und rekonstruiert mit Hilfe von Filmausschnitten und Zeitzeugeninterviews Fassbinders ambivalente Beziehung zu ihm.

Mo 7.05., 17.30 h, Kino Arsenal
 

Les imams vont à l’école

Ein Dokumentarfilm von Kaouther Ben Hania
Tunesien, Frankreich 2011, 76 Min., OF (Französisch, Arabisch) engl. UT

In der Großen Moschee von Paris studieren die zukünftigen Imame Frankreichs.
Gemäß der von den französischen Behörden geforderten Modernisierungspolitik des Islam müssen sie auch an einem Seminar über Laizismus teilnehmen. Von allen Universitäten hat sich nur reine bereit erklärt, diesen Kurs anzubieten: das Institut Catholique de Paris…
Regisseurin Kaouther Ben Hania erfasst ohne großes Aufsehen diese einzigartige interkulturelle Begegnung. Sie folgt den Studenten in die Moschee, in ihren Laizismusunterricht, an katholische Stätten und in ihre Diskussionsrunden. Diese intelligenten Männer arbeiten an der Gestaltung des zukünftigen europäischen Islams.
« Der Film bot die Gelegenheit mich mit dem intellektuellen Austausch zwischen Lehrern und Studenten über eine mögliche Säkularisierung des Islam zu beschäftigen. Die Tatsache, dass Muslime von Katholiken Säkularismus lernen gehört zum exzentrischen Teil dieser Geschichte, die die Widersprüche der französischen Gesellschaft und der Welt in der wir leben veranschaulicht »
Kaouther Ben Hania

Mi 9.05., 17.30 h, Kino Arsenal

Mit freundlicher Unterstützung von ICFA

 

Fordson: Faith, Fasting, Football
Ein Dokumentarfilm von Rashid Ghazi
USA 2011, 92 Min., OF (Englisch, Arabisch) engl. UT

Sie heißen Hassan, Mohamed, Baquer, Bilal und Ali und wurden alle in Dearborn, Michigan, einer Stadt mit einer großen arabisch-amerikanischen Gemeinschaft, geboren. Sie trinken Cola, essen Pizza, singen die Nationalhymne und spielen American Football. Sie sind, kurzum, US-Amerikaner. Und genau wie bei den meisten ihrer Mitbürger kamen ihre Vorfahren aus fernen Ländern. In der Zeit nach dem 11. September änderte sich aber die Einstellung gegenüber Muslimen und die Einwohner von Dearborn spürten die offene Fremdenfeindlichkeit.
In Dearborn gibt es zwei Highschools: Dearborn High und Fordson High. Alljährlich findet ein hoch gehandeltes Spiel statt, bei dem sich die Fußballmannschaften beider Schulen gegenüber stehen. Der Film beginnt eine Woche vor dem Spiel 2009 und folgt dem Fordson-Team bei den Vorbereitungen auf das große Spiel. Es ist Ramadan und obwohl sie harten Trainings unterzogen werden fasten die Fordson-Spieler, essen und trinken nur nach Sonnenuntergang. Die Collage von Fußballspielszenen, Interviews mit dem Team, den Eltern und den Schulmitarbeitern offenbart eine engverbundene Mannschaft, in der jeder einzelne an seinen eigenen amerikanischen Traum glaubt. Einige werden wohl Fußballprofis werden, andere in die Fußstapfen ihrer Eltern treten, aber nur eines ist momentan das wichtigste auf der Welt: den Erzrivalen Dearborn High zu schlagen.

So 6.05., 19.00 h, Kino Arsenal
Mi 9.05., 22.30 h, Kino Arsenal

Mit freundlicher
Unterstützung
des

 

The Flowers of Kirkuk - Golakani Kirkuk
Ein Spielfilm von Fariborz Kamkari
Schweiz, Italien 2010, 117 Min., OF (Kurdisch, Arabisch) engl. UT

Irak Ende der 80er-Jahre: Najla kehrt von ihrem Medizinstudium in Rom in ihre Heimat zurück zu ihrer grossen Liebe Sherko, einem kurdischen Arzt. Gemeinsam kümmern sie sich um Opfer von Saddam Husseins Völkermord an den Kurden. Die Beziehung zwischen Najla, einer arabischen Irakerin und Sherko, einem kurdischen Iraker, stösst auf Ablehnung: Die junge Ärztin sieht sich mit gesellschaftlichen Konventionen und den Erwartungen ihrer Familie konfrontiert. Kann die Liebe zwischen beiden diese Hürden überwinden? Wie viel einfacher wäre es doch für Najla, ihren Verehrer Mokhtar zu heiraten … Ein eindrücklicher Film über Liebe, Hoffnung und die Möglichkeit zur Versöhnung.

Do 3.05., 22.30 h, Kino Atelier
Mi 9.05., 18.30 h, Kino Atelier

 

Palestina al Sur
Ein Dokumentarfilm von Ana María Hurtado
Chile 2010, 55 Min., OF (Spanisch, Arabisch) engl. UT

Nach dem Fall Saddam Husseins wurden abertausende Palästinenser an der irakisch-jordanischen Grenze zu Flüchtlingen im Niemandsland. Daraufhin entschied die Republik Chile eine Flüchtlingsgruppe in La Calera, in der Region Valparaíso, zu empfangen. In der kleinen Stadt hatten zahlreiche Palästinenser ein Jahrhundert zuvor eine neue Heimat für sich und ihre Kinder gefunden. Und so wiederholt sich die Geschichte im 21. Jahrhundert.
Bassem, ein junger palästinensischer Bäcker ist soeben mit seiner Familie in Chile angekommen und schaut der Zukunft in seinem neuen Land mit Optimismus, Einfallsreichtum und Hoffnung entgegen. Er sehnt sich nach einem neuen Zuhause in diesem prachtvollen, unbekannten Land, tausende Kilometer entfernt von der Heimat.
Mit Fleiß und der Hilfe der großen palästinensichen Gemeinde Chiles hofft er seinen Wusch erfüllen zu können: seine Eltern vom Flüchtlingslager im Irak nach Chile zu bringen.

So 6.05., 17.45 h, Kino Arsenal

In Zusammenarbeit mit


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