Filmprogramm


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  LIBANON
 

Gate #5
Ein Dokumnetarfilm von Simon El Habre
Libanon/VAE 2011, 83 Min., OF (Arabisch) engl. UT

Sie waren jung, liebten das Abendteuer und hatten Wahlmöglichkeiten. In den 1960er und 70er Jahren verließen Tausende junger Libanesen ihre Dörfer und suchten nach einem neuen Leben in der Stadt. Der Hafen von Beirut, wirtschaftliche Ader und zentraler Bezirk der Metropole, bot Arbeit für Lastwagenfahrer – ein Job der Männlichkeit unterstrich und zum Lebensstil wurde. Mit ihrem Einkommen konnten die jungen Männer am pulsierenden urbanen Leben teilnehmen, sich am stets geschäftigen Burj Square mit seinen zahlreichen Kinos und Restaurants vergnügen und Familien gründen. In den Jahren des Bürgerkriegens (1975-90) wurden die Fahrer gebraucht, um die Versorgung mit Lebensmitteln, Waren und Waffen zwischen den verschiedenen Sektoren des Landes aufrecht zu erhalten. Nach Kriegsende wurde der Burj Square, das Stadtzentrum, zerstört, privatisiert und für die Wohlhabenden wieder aufgebaut. Heute zahlt man in den schicken Restaurants im neuen Stadtzentrum in Dollar oder Euro. Die Welt der Lastwagenfahrer schrumpfte auf den Hafen zusammen, wo sie ihr Können jetzt als Tagelöhner anbieten. Aber meist schlagen sie ihre Zeit tot und reisen in die Vergangenheit.

Sa 5.05., 17.30 h, Kino Arsenal
 

Che Guevara died in Lebanon
Ein Dokumentarfilm von Christina Förch Saab
Libanon, VAE 2011, 76 Min., OF (Arabisch, Englisch) engl. UT

Ziad muss mit den Geistern der Vergangenheit der libanesischen Bürgerkriege und seiner Rolle als einflussreicher Befehlshaber des bewaffneten Flügels der Kommunistischen Partei leben. Christina, eine frühere Friedensaktivistin aus Deutschland, überredet ihren zurückhaltenden Ehemann, sich gemeinsam auf eine filmische Reise in seine schmerzvollen Erinnerungen zu begeben und somit ihrer Ehe Stabilität für die Zukunft zu geben. Che Guevara Died in Lebanon ist die mutige Dokumentation einer interkulturellen Liebesgeschichte einerseits und eine Reflektion über die Auswirkungen des Kalten Kriegs und den universellen Charakter von Konflikten andererseits.

Di 8.05., 19.00 h, Kino Arsenal

Regisseurin Christina Förch Saab anwesend

 

Marcedes
Ein Dokumentarfilm von Hady Zaccak
Libanon 2011, 68 Min., OF (Arabisch) engl. UT
Marcedes ist die Biografie des Mercedes Ponton 180, der zwischen den Jahren 1953 und 1962 von Daimler-Benz gebaut und zur Pop-Ikone im Vorkriegslibanon wurde. Der Wagen war Zeuge der Veränderung der libanesischen Gesellschaft, wurde zum jahrzehntelangen Symbol aller Bevölkerungsschichten und politischen Parteien und somit zu einem Überlebenden der Kriegsjahre im Libanon. Der Film zeigt die Geschichte des Libanon aus der Perspektive des Ponton, der im lokalen Dialekt als »Marcedes« bekannt war, und ist eine nostalgische Chronik der jüngsten Vergangenheit des von Kriegen gebeutelten Landes. Der Regisseur begegnet dieser blutigen Zeit mit Originalität, Humor und mit poetischen Bildern des mythischen
Autos der deutschen Nachkriegszeit.

Mi 9.05., 19.00 h, Kino Arsenal
 
MAROKKO
 

Death for Sale
Ein Spielfilm von Faouzi Bensaidi
Belgien/Frankreich/Marokko 2011, 117 Min., OF (Arabisch, Französisch) engl. UT

Die drei Freunde Malek, Allal und Soufiane leben in der nordmarokkanischen Stadt Tetouan und schlagen sich mit kleinen Taschendiebstählen durch. Während Allal große Pläne schmiedet, verliebt Malek sich in Dounia, die als Prostituierte arbeitet. Für sie ist er bereit, alles zu geben und als Dounia bei einer Razzia ins Gefängnis kommt, lässt Allal sich als Spitzel vom Inspektor anheuern. Jeder der Freunde versucht für sich, einen Weg in ein besseres Leben und zu persönlichem Glück zu finden. Dabei driften sie immer weiter auseinander und finden dennoch immer wieder zusammen. Doch werden sie die Hürden, die das Leben ihnen stellt, wirklich gemeinsam meistern können? Als Allal die anderen beiden zu seinem „großen Projekt“ anstiftet, kommt es schließlich zur Zerreißprobe.
„ Death for sale“ ist ein Film über junge Menschen, die gefangen sind in einem Leben ohne Perspektive auf eine bessere Zukunft. Aber es ist auch ein Film über Liebe und Freundschaft und über die Hoffnung, es doch irgendwann zu schaffen.

Mi 2.05., 19.30 h,
ERÖFFNUNG im Kupferbau dt. UT!

So 6.05., 18.30 h, Kino Atelier

 

The Rif Lover
Ein Spielfilm von Narjiss Nejjar
Marokko/Belgien/Frankreich 2011, 90 Min., OF (Arabisch) engl. UT

Ein dunkler Raum, ein Tisch, ein Fenster. Das spärliche Licht, das zum Fenster hereinfällt, beleuchtet das Gesicht einer jungen Frau – Aya. Aya nimmt einen tiefen Zug aus der Zigarette, bläst den Rauch in die Kamera und beginnt zu erzählen. Sie erzählt von ihrem Leben als junge Frau in Marokko. Von einem Leben, das bestimmt wird von den engen Regeln einer Gesellschaft, in der für eine junge, lebendige Frau wie Aya kein Platz ist. Der Vater verdient sich als Fischer in Spanien, der große Bruder ist im Drogengeschäft und die Mutter hat resigniert. Zusammen mit ihrer besten Freundin erträumt sie sich eine Welt der Freiheit und als Aya sich verliebt, glaubt sie, den Schlüssel zu diesem Leben gefunden zu haben. Doch irgendwann holt die Realität sie ein und die ist alles andere als rosig.
The Rif Lover (L‘amante du Rif) von der marokkanischen Regisseurin Narjiss Nejjar ist ein Film über das Leben der Frauen im ländlichen Marokko, die Enge und die Unfreiheit, in der sie gezwungen sind zu leben. Und es ist die Geschichte einer jungen Frau, die voller Energie und Lebensfreude ist und sich aus dieser Enge befreien möchte.

Do 3.05., 18.30 h, Kino Atelier
Sa 5.05., 22.30 h, Kino Atelier
Mo 7.05., 18.30 h, Kino Atelier

 

Rough Hands
Ein Spielfilm von Mohamed Asli
Marokko 2011, 97 Min., OF (Arabisch) engl. UT

Der Friseur Mustafa führt einen »fahrenden Salon«. Zusammen mit seinem Angestellten und einem Musiker fährt er zu den wichtigen Männern der Gesellschaft, unter ihnen Minister und Polizeichefs, und schneidet ihnen im Takt der Musik die Haare. Mustafa nutzt seine Kontakte, um den Leuten aus seinem Viertel zu helfen, darunter ist auch die Grundschullehrerin Zakia. Zakia möchte als Erntehelferin in Spanien anheuern, wo ihr Verlobter auf sie wartet. Doch die Spanier möchten nur »echte Landfrauen« und lehnen sie ab. Gedemütigt und damit konfrontiert, dass sie nun doch in Marokko bleiben muss, versucht Zakia sich auf das zu besinnen, was ihr wirklich wichtig ist. Auch Mustafa sucht nach einer Veränderung in seinem Leben. Mohamed Aslis Rough Hands ist eine filmische Parabel über die Suche nach dem Glück, das manchmal nicht in der Ferne liegt, sondern näher als wir glauben.

Fr 4.05., 22.30 h, Kino Atelier
 

Omar m’a tuer - Omar Killed Me

Ein Spielfilm von Roshdy Zem
Marokko/Frankreich 2011, 85 Min., OF (Französisch, Arabisch) engl. UT

Als am 23. Juni 1993 der Leichnam der reichen Witwe Ghislaine Marchal auf dem Grundstück ihrer Villa in Südfrankreich gefunden wird, fällt der Verdacht auf ihren jungen marokkanischen Gärtner Omar, der sofort verhaftet und später zu einer Haftstrafe von 18 Jahren verurteilt wird. Denn neben der Leiche findet sich ein mit Blut geschriebene, grammatikalisch falscher Hinweis auf Omar. Doch wer hat dies dahin geschrieben? Und ist Omar wirklich der Täter?
Roschdy Zems Film beruht auf den wahren Fall des Omar Raddad, der in Frankreich für großes Aufsehen gesorgt hat und eines der skandalträchtigsten Fälle der europäischen Justiz in den letzten zwanzig Jahre war.
Omar m’a tuer ist der zweite Spielfilm des Schauspielers, Regisseurs und Drehbuchautors Roshdy Zem und war Marokkos Beitrag zu den Oscars 2012. In der Hauptrolle ein großartiger, überzeugender Sami Bouajila.

Mi 9.05., 20.30 h, Kino Arsenal

ABSCHLUSSFILM

 
PALÄSTINA
 

Last Days in Jerusalem - Tanathur
Ein Spielfilm von Tawfik Abu Wael
Palästina/Israel/Frankreich/Deutschland 2011, 81 Min., OF (Arabisch) engl. UT

Nour und Iyad – ein palästinensisches Paar, das in Jerusalem lebt – planen, nach Paris auszuwandern. Er ist ein älterer, erfolgreicher Chirurg auf dem Höhepunkt seiner Karriere, sie ist eine junge Schauspielerin, attraktiv, unabhängig, geistreich und stammt ursprünglich aus der intellektuellen Oberschicht Palästinas. Auf dem Weg zum Flughafen ruft die Nachricht eines schrecklichen Unglücks Iyad zurück ins Krankenhaus und ihre Abreise verschiebt sich. Nour, die sich einmal mehr von ihrem Mann im Stich gelassen fühlt, stellt nicht nur ihre Reise, sondern auch ihre Beziehung in Frage – während sie gleichzeitig ihre enge Verbundenheit zu jenen unterstreicht, die sie zurücklässt.

Di 8.05., 20.30 h, Kino Arsenal
 

Budrus
Ein Dokumentarfilm von Julia Bacha
Palästina/USA 2010, 78 Min., OF (Arabisch, Hebräisch) dt. UT

Gewaltfreier Widerstand in Palästina, und dann auch noch erfolgreich: Dieser Teil der Geschichte über den Nahost-Konflikt geht in den Nachrichten meist unter. »Wir haben keine Zeit für Krieg, wir wollen unsere Kinder großziehen«, sagt der Palästinenser Ayed Morrar, Anführer eines friedlichen Protests.
Als Israels Regierung 2003 einen Schutzwall zum Westjordanland errichtet, soll dieser auch auf palästinensischem Boden gebaut werden. Die Menschen im Dorf Budrus in der Westbank begehren auf. Durch den Bau der israelischen Mauer sollen sie nicht nur einen großen Teil ihrer Felder verlieren; hundertjährige Olivenbäume sollen gerodet werden und der Wall soll auch mitten durch ihren Friedhof gehen ...
Die Pläne der israelischen Arme würden den Bewohnern somit jegliche Existenzgrundlage entziehen. Es folgen zehn Monate gewaltfreien und unablässigen Widerstands, unterstützt durch hunderte Friedensaktivisten aus Israel. Der Regisseurin Julia Bacha gelingt ein bewegendes Zeugnis, das den ungeheuren Mut und die Kraft friedlichen Protests dokumentiert.

Do 3.05., 17.30 h, Kino Arsenal

 

Wir weigern uns Feinde zu sein
Den Nahost-Konflikt verstehen lernen
Ein Dokumentarfilm von Stefanie Landgraf und Johannes Gulde
Deutschland 2011, 90 Min., OF (Englisch, Arabisch, Deutsch) dt. UT

Zwölf deutsche Jugendliche auf einer einzigartigen Begegnungsreise durch die Krisenregion Nahost. Ihr Ziel: Menschen kennenzulernen, die sich aus der Spirale von Gewalt und Gegengewalt gelöst haben, die auf individuelle Weise den Weg des Dialogs und der Verständigung gehen. Mit dabei ist der HipHop-Künstler ENZ, der seine Eindrücke während der Reise mit seinen „rhythm and rhymes“ wiedergibt. Im Gepäck der 16- bis 22Jährigen: das Schulbuch des Friedensforschungsinstituts PRIME in Jerusalem „Die Geschichte des Anderen kennen lernen - Israelis und Palästinenser“. Die Vorbereitung mit diesem Buch war für die Jugendlichen der Einstieg, die unterschiedlichen Sichtweisen der Konfliktparteien wahrnehmen und verstehen zu können.
Begleitet wird die Gruppe durch Israel und Palästina von einer Israelin (Tochter von Holocaust-Überlebenden) und einem Palästinenser (ehemaliger Widerstandskämpfer, der mehrere Jahre in israelischen Gefängnissen saß).

Fr 4.05., 17.30 h, Kino Arsenal

Regisseure Stefanie Landgraf und Johannes Gulde sowie Hip-Hop-Künstler ENZ anwesend

 
SUDAN
 

Our Beloved Sudan - Sudanna al habib
Ein Dokumentarfilm von Taghreed Elsanhouri
Sudan 2011, 92 Min., Dvd, OF (Arabisch, Englisch) engl. UT

Taghreed Elsanhouri untersucht in diesem eindringlichen Film die Geschichte des Sudan und die politischen Entwicklungen bis hin zur Teilung des Landes im Juli 2011 in einen Sudan und einen Süd-Sudan. Sie portraitiert sie die konfliktgeladene Vergangenheit des Landes bis zur Unabhängigkeitserklärung des Süd-Sudan, indem sie Archivbilder und Interviews mit persönlichen Geschichten, auch mit ihrer eigenen bewegenden Vergangenheit, verbindet.
„ Ich glaube, wir Sudanesen haben nie daran geglaubt, dass eine Teilung des Landes möglich wäre und nun befinden wir uns im Schockzustand. Hoffentlich kommt nach dem Schock Reflektion, Analyse, Versöhnung und Vergebung und die Beseitigung von all jenem, was uns gespalten und die Teilung des Sudan unabwendbar gemacht hat.“
Obwohl es Frauen immer noch schwer haben, in der Filmindustrie Fuß zu fassen, gerade in Afrika, lässt sich die Filmemacherin Taghreed Elsanhouri davon nicht abschrecken und hat mit Our Beloved Sudan nun schon ihren vierten Film eigenständig produziert.

Sa 5.05., 19.00 h, Kino Arsenal

 

Kurzfilmprogramm der SUDAN FILM FACTORY des Goethe Institut Sudan

2011 wird in Khartum, der Hauptstadt des Sudan, vom Goethe Institut Sudan die Sudan Film Factory gegründet, um jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, den Umgang mit Kamera und Schnitt zu üben. Ziel der SDFF ist junge Filmemacher zu qualifizieren damit sie Brücken zu anderen Filmschaffenden, Filminstitutionen, Festivals und Hochschulen anderer Regionen und zu Europa schlagen.
Made in Sudan und Nazra, zwei Filmproduktionen der Sudan Film Factory des Goethe Instituts, entstanden in Khartum zwischen 2010 und 2011 im Rahmen von zwei Filmworkshops. Jeweils 20 junge sudanesiche Filmtalente wurden in Skript, Regie, Kamera und Schnitt ausgebildet. Entstanden sind faszinierende Dokumentarfilme, die sudanesische Themen aufgreifen und eine andere als in den Medien verbreitete Seite des Sudan beleuchten.

Mit freundlicher Unterstützung des Goethe-Instituts

 

Kurzfilmprogramm I
Made in Sudan

The Rabbaba Man
Mario Babor, 18 Min., OF (Arabisch) engl. UT
Kamera & Ton: Ayman Hussein/Hassam Matar, Issra el-Kogali/Muhammad Siddik
Schnitt: Muhammad Subahi/Sogoud al Garrai
Für den Künstler und Kunsthandwerker Muhammad „Haraka“ ist das Singen auf den Märkten mehr als nur ein Job. Seine Darbietungen spielen eine wichtige Rolle im sozialen Leben der Nachbarschaft.

In Search of Hip Hop
Issra el-Kogali, 11 Min., OF (Arabisch, Englisch) engl. UT
Kamera & Ton: Issra el-Kogali
Schnitt: Christoph Lumpe, Muhammad al- Badawi
Ein Einblick in die Hip-Hop-Szene des Sudan.

Sittana
Gihan El Tahir, 17 Min, OF (Arabisch) engl. UT
Kamera & Ton: Alyaa Sir-Alkhatim/Ayman Hussein
Musik & Arrangements: Imad-Eddin Mohy-Eddin
Schnitt: Akrama Annau
Eine 83jährige Sängerin erzählt uns die Geschichte ihres unkonventionellen Lebens.

Orange Tint
Areej Zarrouq, 26 Min., OF (Arabisch, Englisch) engl. UT
Kamera & Ton: Alyaa Sir-Alkhatim
Schnitt: Alyaa Sir-Alkhatim, Ayman Hussein, Sogoud al Garrai
Der Film wirft einen Blick auf unterschiedliche Aspekte des Alltags von jungen sudanesischen Frauen, die meist dem öffentlichen Leben entfernt bleiben.

Diversity
Muhammad Hanafi/Nahla Mohaker/Muaz al-Nugomi, 18 Min., OF (Arabisch) engl. UT
Kamera & Ton: Alyaa Sir-Alkhatim, Aisha Abdelbagi, Alyaa Sir-Alkhatim, Hassan Matar, Issra el-Kogali, Muhammad Siddik, Muhammad Subahi, Sogoud al Garrai
Schnitt: Muhammad Subahi, Muhammad Hanafi, Ahmed Mahmoud
Eine Gruppe sudanesischer Künstler wirbt für die Idee eines vereinten Sudans mit Hilfe von öffentlichen Kunstdarbietungen.

Rough Cut!
Alyaa Sir-Alkhatim, 26 Min., OF (Arabisch) engl. UT
Kamera & Ton: Alyaa Sir-Alkhatim
Schnitt: Alyaa Sir-Alkhatim
Rough Cut! Begleitet und dokumentiert die Arbeit der Workshopteilnehmer der Sudan Film Factory…

Message
Ayman Hussein, 5 Min., OF (Arabisch) engl. UT
Sänger: Ashraf Abdulramid
Komponist: Amin Akkam
Musik Clip

Do 3.05., 22.30 h, Kino Arsenal
 

Kurzfilmprogramm II
NAZRA - Neue sudanesische Dokumentarfilme
Vier neue Dokumentarfilme, die zwischen Oktober und Dezember 2011 im Rahmen der Sommerschule der Sudan Film Factory entstanden sind.

Josephina
Ahmed Mahmoud, Ebrahim Izzeldin, 20 Min., OF (Arabisch) engl. UT
Drehbuch: Khaled Osama, Abdusalam Abdoun
Kamera & Ton: Abdusalam Abdoun
Schnitt:Osman Hassan
Die Geschichte der jungen Josephina aus dem Südsudan nach der Trennung von ihrer Familie und dem neuen Leben in Khartum.

Son of Light
Nada Hafiez, 10 Min., OF (Arabisch) engl. UT
Kamera & Ton: Mohamed Fawi
Schnitt:Mugtaba Amer
Son of Light ist das Portrait des Künstlers Essam Abdel Hafiz.

Blue Stars
Alsadiq Ahmed, 40 min., OF (Arabisch) engl. UT
Drehbuch: Onahid Kamal, Ahmed Hashim
Kamera & Ton: Tayseer Zarrouq, Babikir Ismail, Nada Hafiez, Alsadiq Ahmed
Schnitt: Tayseer Zarrouq, Alsadiq Ahmed
Der Film folgt den bekannten Mitgliedern der legendären Blue Stars Band und ihren Auftritten in den Straßen Khartoums.

Nemra 12
Mosaab Fadul, 40 Min., OF (Arabisch) engl. UT
Drehbuch: Tawhida Soliman
Kamera & Ton: Mosaab Fadul, Tilal Alnayer
Schnitt: Huzeifa Azhary, Mosaab Fadul, Osama Hassan
Nemra 12 erzählt von einer bekannten Person, die bei den großen Fußballspielen in Khartum das Publikum anfeuert.

Mo 7.05., 22.00 h, Kino Arsenal
 
SYRIEN
 

The Light in her Eyes
Ein Dokumentarfilm von Julia Meltzer und Laura Nix
Syrien/USA 2011, 87 Min., OF (Arabisch) engl. UT

Ist eine Moschee nur ein Ort für Männer? Im Fernsehen predigen konservative Kleriker, dass Frauen an den Herd gehören, für Haus und Kinder zuständig sind. Religion oder kulturelle Tradition? Houda al-Habash, Gründerin der Al Zahra Mädchenkoranschule in Damaskus, versucht Antworten hierauf zu finden. Als Verfechterin einer islamischen Frauenbewegung plädiert sie für eine profunde Kenntnis des Korans, gute Ausbildung, für eigenständiges Denken und Eigenverantwortung. Houda fährt Auto, beaufsichtigt andere Moscheen und berät Frauen bei Familienkonflikten. In kleinen Gruppen diskutieren Frauen und Mädchen über ihren Platz in der Gesellschaft.
Die bemerkenswerte Dokumentation begleitet Houda al-Habash während eines dreimonatigen Sommerkurses. Wir erfahren, wie sie ihre Schülerinnen mit strenger Hand führt, ihnen den Unterschied zwischen Religion und Extremismus erklärt und wie sie selber Familie und Beruf in den Griff bekommt. Ein seltener Einblick in das komplexe Gesellschaftsbild Syriens aus der Perspektive der Frauen kurz vor Beginn des syrischen Aufstandes gegen das Regime von Bashar Al Assad..

Di 8.05., 17.30 h, Kino Arsenal

 

 
TUNESIEN
 

Rouge parole
Ein Dokumentarfilm von Elyes Baccar
Tunesien, Schweiz, Katar 2011, 97 Min., OF (Arabisch, Französisch, Englisch) engl. UT

Nach über zwei Jahrzehnten des Schweigens verschafft sich das tunesische Volk Gehör. Im Zuge der Revolution in Tunesien gehen die Menschen auf die Straße, stürzen den Präsidenten Ben Ali und zwingen ihn, das Land zu verlassen. Endlich ergreift das Volk das Wort, das ihm so lange verwehrt worden war. Der Filmemacher begleitet die ersten Schritte einer vielfältigen Gesellschaft in Aufruhr auf dem Weg zur Demokratie und begleitet Künstler, Arbeitslose und Bauern, die mit Leidenschaft ihr Recht auf freie Meinungsäußerung vertreten. Der Film lässt uns in diese brodelnde Menschenmasse eintauchen, zwischen emotionalen Momenten und den Ausrutschern einer Gesellschaft, die sich selbst überlassen wurde und auf der Suche nach ihrer Orientierung, ihrer Identität und ihrem eigenen Weg ist.

 

Fr 4.05., 22.30 h, Kino Arsenal
 

Sheherazade
Ein Film von Nacer Khemir
Tunesien 2012, 81 Min., OF (Französisch) dt. UT

Scheherazade, das war jene Prinzessin, die ihrem Mann jede Nacht eine Geschichte erzählte und ihm versprach, die Fortsetzung in der nächsten Nacht zu bieten, um so den eigenen Kopf zu retten, denn der Sultan war hintergangen worden und hatte beschlossen, seine Bräute künftig nach der Hochzeitsnacht umzubringen. Die Geschichten der Scheherazade bilden das, was man als die »Geschichten aus 1001Nacht« bezeichnet. Über die Jahrhunderte hinweg sind sie von Generationen von Erzählern überliefert und gepflegt worden. Sie stellen heute nicht nur ein Stück arabischer Kultur dar, sie gehören zum universellen Erbe. So scheint es nur logisch, dass der Regisseur Nacer Khemir in aller Einfachheit den Erzähler Nacer Khemir filmt. Es ist eine Szenerie im Halbdunkel, erleuchtet fast nur von Kerzen, die die Feuer der Wüste symbolisieren. Der Erzähler sitzt einfach da auf seinem Stuhl. Die Magie des Wortes kann sich im Saal des kleinen Theaters in Tunis entfalten – und im Raum des Kinos. Der Charme strahlt aus, man lauscht und möchte am liebsten, dass die Erzählung nie aufhöre. Ab und an illustriert eine kleine Szene das Gehörte, sorgsam gefilmt und in Harmonie mit dem Vorgetragenen, stets darauf
bedacht, dem Wort den Vorrang zu gewähren, damit unsere Hörfähigkeit nicht gestört werde. Dieses Vorgehen, scheinbar bescheiden, offenbart einen ungemeinen Reichtum und unterstreicht den oralen Charakter der Erzählkunst. Das Wort hält uns am Leben.

Do 3.05., 19.00 h, Kino Arsenal

 

Revolution under 5’
Ein Dokumentarfilm von Rhida Tlili
Tunesien 2011, 75 Min., OF (Arabisch) engl. UT

Der Film folgt einer Gruppe junger tunesischer Guerilla-Künstler, die ihren Widerstand gegen die restaurativen Tendenzen im nachrevolutionären Tunesien auf die Straße tragen. Ihre Instrumente sind Scanner, Computer, Spraydosen, Pinsel und Farbe. Sie betreiben einen Internet-Sender, vernetzen sich mit Aktivisten und Bürgerrechtlern in Ägypten und Spanien, sprayen ihre Slogans, Forderungen und Bilder auf freie Flächen in der Stadt und verbreiten sich in Karikaturen über die europäische Furcht vor islamischen Terroristen. Kreativität ist Widerstand. Ihre Kunst beschreibt die Gruppe als „ästhetischen Terrorismus", der die Menschen zum Nachdenken bringt und Gegeninformationen verbreiten soll. Ihr Selbstverständnis erinnert an den Aufbruch der Studentenbewegung im Europa der 1960er- und 1970er-Jahre.

So 6.05., 22.00 h, Kino Arsenal

Ägypten | Algerien | Irak | Yemen | Jordanien | Libanon | Marokko | Palästina | Sudan | Syrien | Tunesien | Arabische Welten