Filmprogramm


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SHUBBAK – FENSTER ZUR ISLAMISCHEN WELT
 

Looking for Oum Kulthum
Ein Spielfilm von Shirin Neshat
Deutschland, Italien, Marokko, Österreich 2017, 90 Min., OF (Arabisch) mit engl. UT

Mitra, eine angesehene iranische Regisseurin hat sich zum Ziel gesetzt, das Leben und die Kunst der legendären ägyptischen Sängerin Oum Kulthum zu verfilmen. Ähnlich wie ihre Heldin, muss auch sie sich auf dieser schwierigen Reise, den Konfrontationen stellen, die das Überschreiten von Grenzen in einer konservativen und von Männern dominierten Gesellschaft mit sich bringt. Nach ihrem mehrfach ausgezeichneten Langfilm-Debüt „Women Without Men“ nimmt sich die weltbekannte iranische Künstlerin, Regisseurin und Drehbuchautorin Shirin Neshat (Ausstellung FRAUEN IN GESELLSCHAT, Kunsthalle Tübingen, bis 29.10.2017) - die kürzlich als Opernregisseurin in Salzburg debütierte - erneut einer starken Frauenfigur an.

Fr 13.10., 20.00 Uhr Kino Arsenal

 

Breath | Nafas
Ein Spielfilm von Narges Abyar
Iran 2016, 110 Min., Originalfassung (Persisch) mit engl. UT

Das Mädchen Bahareh erlebt die dramatische Zeit der Revolution und des Iran-Irak-Krieges aus der Perspektive einer Tagträumerin, die sich in die Welt der Geschichten zurückzieht. Die erschreckenden politischen Ereignisse stehen für das sensible und talentierte Mädchen oft im Gegensatz zu ihrem schützenden familiären Umfeld. Narges Abyars dritter Spielfilm bewegt sich mit Bravour zwischen Epochenporträt und Kinderfilm.

Fr 13.10., 20.00 Uhr Kupferbau HS 22

 

7 Veils | 7 Pardeh
Ein Dokumentarfilm von Sepideh Farsi
Afghanistan 2017, 80 Min., Originalfassung (Persisch) mit engl. UT

Von Afghanistan ist wenig bekannt, ein paar Klischees haben sich durch gesetzt: das Wort Taliban und der Krieg, der seit der sowjetischen Ära niemals aufzuhören scheint. Ein Land, das sich in einem Zustand des permanenten Konflikts befindet und eine Bevölkerung, die tief gezeichnet ist. Ausgestattet mit ihrer einzigen Kamera, macht sich die iranische Regisseurin auf, die Seele dieses wunderschönen Landes zu erkunden.


Do 12.10., 19.45 Uhr Kupferbau HS 23

 

 

Wenn Gott schläft
Ein Dokumentarfilm von Till Schauder
Deutschland 2017, 88 Min., Originalfassung (Persisch, Deutsch, Englisch) mit dt. UT

Im Jahr 2012 veröffentlichte der iranische Sänger Shahin Najafi einen satirischen Rap, der dazu führte, dass Tausende seine Hinrichtung forderten. In dem Song soll er Ali al-Naghi verunglimpft haben, einen der zwölf Imame, die von den Schiiten verehrt werden. Radikale Geistliche erließen eine Todes-Fatwa gegen ihn und setzten ein Kopfgeld auf ihn aus. Der Fall sorgte für Aufsehen, die nationale und internationale Presse, von der New York Times über den Guardian bis zum Spiegel und der FAZ, berichteten.
Seit seiner Flucht lebt Shahin in Deutschland im Exil. Jedes Mal wenn er die Bühne betritt, steht sein Leben auf dem Spiel; die Bedrohung durch die Todes-Fatwa ist allgegenwärtig. „Die Angst ist ein Teil von mir“. Ein Leben in Ungewissheit: Shahin könnte für seine Überzeugung mit seinem Leben bezahlen.

Sa 14.10., 18.30 Uhr Kino Atelier
 

Wolf and Sheep
Ein Spielfilm von Shahrbanoo Sadat
Afghanistan, Dänemark, Frankreich, Schweden 2016, 86 Min., Originalfassung (Hazaragi) mit dt. Untertiteln

In einer entlegenen Region in den Bergen von Afghanistan glauben die Menschen an die Geschichten, die sie selber erfinden, um die Mysterien des Lebens und der Welt zu erklären. Man weiß gar nicht, was man mehr bewundern soll, die wilde Schönheit der Landschaft oder die zarten Beziehungen der Kinder, die mitten in ihr aufwachsen. Die Mädchen und Buben hüten die Schafe und üben mit ihren selbst gebastelten Steinschleudern. Vor allem wollen sie die Wölfe vertreiben.
Die junge Regisseurin Shahrbanoo Sadat will uns aber nicht einfach in eine idyllische Dorfgemeinschaft entführen, sondern sie zeigt das Dorfleben, wie sie es kennt. Die Beziehungen im Alltag hier sind von Tratsch und kleinen Konflikten geprägt, das Leben ist hart und einfach, und jeder Tag bringt seine Bürde mit sich.

Mo 09.10., 20.00 Uhr Kupferbau HS 22

 

 

Dil Leyla
Ein Dokumentarfilm von Asli Özarslan,
Türkei/Deutschland 2016, 71 Min., Originalfassung (Kurdisch, Türkisch, Deutsch) mit dt. UT

Mit sechs Jahren kam Leyla Imret aus der Türkei nach Bremen, wo sie bei ihrer Tante aufwuchs. Mit 28 Jahren kehrt sie in ihre Heimatstadt Cizre im Südosten der Türkei zurück, kandidiert dort für die kurdische Partei BDP und wird zu einer der jüngsten Bürgermeisterinnen des Landes gewählt. Sie möchte die vom Bürgerkrieg gezeichnete Stadt Cizre wieder zu einem lebenswerten Ort machen. Doch dann stehen die Parlamentswahlen an und die Situation in der Türkei spitzt sich radikal zu. Dokumentarfilmerin Asli Özarslan porträtiert die entschlossene und mutige junge Frau.

Sa 14.10., 18.00 Uhr Kupferbau HS 22
 

Inflame | Kaygi
Ein Spielfilm von Ceylan Özgün Özçelik
Türkei 2017, 95 Min., Originalfassung (Türkisch) mit engl. UT

Hasret arbeitet als eigenverantwortliche Cutterin bei einem Nachrichtensender mit dem anspruchsvollen Leitsatz: „Was Sie sehen, ist die Wahrheit. Was Sie hören, ist die Wahrheit.“ Doch plötzlich beginnen sich die Dinge zu ändern. Redakteure sollen die Reden von Politikern nicht mehr kommentieren, Nachrichten werden manipuliert und soziale Netzwerke verboten. Hasret wird von ihrer Chefin gemobbt und verliert ihren Job. Sie zieht sich in ihre Wohnung zurück und fängt an, Stimmen zu hören, die Wände bewegen sich und sie sieht Gardinen brennen. Außerdem ahnt sie, dass ihre Eltern vor über 20 Jahren nicht bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind. Doch was wird ihr verschwiegen?
Regisseurin Ceylan Özgün Özçelik gelingt eine hochaktuelle Paranoiastudie: die Krankheit einer Seele als Spiegel gesellschaftlicher Verwerfungen und politischer Traumata.

So 08.10., 20.00 Uhr Kino Arsenal

Di 10.10., 18.15 Uhr Kupferbau HS 24

 

 

Clair Obscur
Ein Spielfilm von Yesim Ustaoglu
Türkei, Deutschland 2016, 105 Min., Originalfassung (Türkisch) mit dt. UT

Sehnaz und Elmas könnten auf den ersten Blick keine zwei unterschiedlicheren Frauen der türkischen Gesellschaft sein: Shenaz arbeitet als Psychotherapeutin an der türkischen Mittelmeerküste, lebt in einem schmucken Haus und führt – vermeintlich – eine stabile Beziehung. Elmas wurde als Teenagerin mit einem viel älteren Mann verheiratet, ist ihm widerwillig sexuell zu Diensten und kümmert sich um ihre Schwiegermutter und alle Haushaltsangelegenheiten. Doch auch auf der anderen Seite der zerrissenen türkischen Gesellschaft bleibt die Sehnsucht nach der versprochenen Freiheit enttäuscht und gleichzeitig ungebrochen.

Fr 06.10., 22.30 Uhr Kino Arsenal
 

Boli Bana
Ein Dokumentarfilm von Simon Gillard
Belgien, Burkina Faso 2017, 60 Min., Originalfassung (Pulaar) mit engl. UT

Die Fulani in Burkina Faso sind die ältesten muslimischen Wanderhirten in Westafrika und haben eine reiche Tradition figurativer Objekte entwickelt. Boli Bana folgt den Jungen auf ihren langen Wanderungen mit dem Vieh durch die Savanne. Sie sind für die Herde verantwortlich und handeln wie erwachsene Männer. Die Mädchen leben im Dorf Boli Bana und – genauso wie bei den Jungen – wird ihr Leben von Ritualen unterbrochen, die zum Erwachsensein führen. Es ist eine mystische Welt, die durch die Augen dieser Kinder entsteht. Eine Fulani-Kindheit in Burkina Faso.

Sa 14.10., 16.15 Uhr Kupferbau HS 23

 

 

The White Knights | Les chevaliers blancs
Ein Spielfilm von Joachim Lafosse
Belgien, Frankreich 2015, 112 Min., OF (Französisch, ) mit engl. UT

Die wohltätige Organisation „Move for kids“, angeleitet vom charismatischen Jacques Arnault, reist in das vom Krieg zerrüttete Darfur ein. Sie bieten humanitäre Hilfe für die Kinder an. Doch eigentlich planen sie, hunderte Waisen aus dem Land zu schaffen, damit diese von französischen Eltern adoptiert werden können. Aber ist gut gemeint auch wirklich gut? Ein brisantes Drama, das auf dem wahren Fall der Gruppe Zoe’s Ark basiert, die 2007 versuchte, 103 Kinder aus dem Chad illegal nach Frankreich zu fliegen.

Mi 11.10., 20.15 Uhr ICFA